Ernst Architekten BDA

Seit 1930

Museum der Badekultur - Römerthermen, Zülpich

 

Vorgeschichte

Der Schutzbau der 1929 bei Kanalbauarbeiten entdeckten römischen Thermenanlage in Zülpich, die zu den bedeutendsten Bodendenkmälern nördlich der Alpen zählt, bedurfte Anfang der 1990er Jahre dringend einer Sanierung oder Erneuerung. Mit Unterstützung des Nordrhein-Westfälischen Bauministeriums wurde ein städtebaulicher Architektenwettbewerb mit Fokus auf die städtebauliche Gesamtsituation sowie einem ersten Realisierungsabschnitt zur Erneuerung der Thermenschutzbauten finanziert, und für die Realisierung des Projektes Städtebaufördermittel generiert.

 

Städtebau und Architektur

Aufgabe und Lösungsansatz bestanden darin, mit der notwendigen Erneuerung des Thermenschutzbaus und der Berücksichtigung der umgebenden historischen Raumkanten eine neue stadträumliche Situation aus den archäologisch hergeleiteten, sich überlagernden und mittelalterlischen Befunden zu entwickeln. Die Existenz der Thermenanlage wird von außen durch die auf römisches Niveau abgesenkten nördlichen und südlichen Lichthöfe erkennbar, die einerseits im Außenraum die frühere Höhenlage des Geländes dokumentieren, und zum anderen Einblick und Ausblick gestatten, Tageslicht hinein lassen und Orientierung schaffen.

 

Material und Gebäudetechnik

Die Neubaukörper sind aus Stahlbeton mit einer Ziegelsteinvormauerung errichtet, die mit den umgebenden Ziegelbauten harmoniert und eine homogene „Materialatmosphäre“ schafft. Die Gebäudetechnik mit Hohlraumböden ist abgeleitet aus der hier vorgefundenen römischen Hypokaustentechnik. Als Wärmequelle dient das Erdreich. 21 Erdsonden ermöglichen über 3 Wärmepumpen sowohl Beheizung als auch Kühlung des Gebäudes. Die massive Decke oberhalb des Thermenbereichs dient mittels Betonkerntemperierung als Wärme- und Kältespeicher. Materialwahl und Gebäudetechnik gewährleisten geringstmögliche Betriebs- und Instandhaltungskosten..

 

Aktuelle Situation – Trägerschaft und Betrieb

Trägerin des Museums ist die Stadt Zülpich in Kooperation mit dem Landschaftsverband Rheinland.